Fachverband Medienabhängigkeit e.V. http://www.fv-medienabhaengigkeit.de
Für Fachkräfte

Medienkompetenz und Suchtprävention als „Firewall“ gegen Medienabhängigkeit - Je früher desto besser

Was ist Medienkompetenz?

Die vielfältigen digitalen Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken. Schon Kindergartenkinder kennen die Faszination und machen ihre Erfahrungen mit den Smartphones und Computern der Eltern. Kinder und Jugendliche sollten durch die Erwachsenen einerseits lernen, wie sie die Geräte und das Internet aufgeklärt, kompetent und kreativ nutzen können, andererseits aber auch wie sie eine Balance finden zu ihren medienfreien Aktivitäten. Da digitale Medien nicht selten auch als eine Bewältigungsstrategie für psychosoziale Konflikte eingesetzt werden, ist es wichtig dahingehend zu sensibilisieren.

„Medienkompetenz wird häufig reduziert begriffen, z. B. als Fähigkeit, einen Computer zu bedienen. Technische Fertigkeiten spielen natürlich eine wichtige Rolle, um überhaupt Zugang zu neuen Medien zu bekommen und beispielsweise Informationen im Internet zu finden. Darüber hinaus geht es bei der Förderung von Medienkompetenz aber auch um Fähigkeiten zur kritischen Reflektion der Medienlandschaft und des eigenen Handelns.“

Quelle:(https://www.medienkompetenzportal-nrw.de/grundlagen/lernziel-medienkompetenz.html)

Mehr Informationen gibt es im Medienkompetenzportal NRW.

Quelle: Medienkindergarten.wien. 2020. [online]:
https://medienkindergarten.wien/fileadmin/_processed_/8/4/csm_Baackemodell_a448e0cb56.png
[Aufgerufen: 18. September 2020].

Bildschirmzeit

Die Dauer der Mediennutzung (z.B. pro Woche) sagt allein nichts darüber aus, ob ein problematisches oder sogar abhängiges Nutzungsmuster besteht. Es wäre wenig förderlich, nur anhand des Zeitkriteriums von einer Problematik auszugehen, da ebenso die unterschiedliche Anfälligkeit und das Risikoverhalten des Kindes oder Jugendlichen bei der Suchtentwicklung eine wichtige Rolle spielen. Die Dauer der Mediennutzung kann dennoch einen ersten Hinweis darauf geben, ob die Nutzungsweise risikoarm oder problematisch ist. Hierbei sollten Nutzungsformen berücksichtigt werden, die nicht schul- oder berufsbezogen sind.

Als Empfehlung lässt sich formulieren: Es lohnt sich die Anwendung eines Selbsttest, wenn auffällt, dass durch die Mediennutzung zunehmend andere Aufgaben und Aktivitäten über einen längeren Zeitraum vernachlässigt werden.

Chancen und Risiken digitaler Medien

Dem Erwerb von Medienkompetenz für die aktuelle und künftige Generation sollte gesamtgesellschaftlich eine noch höhere Relevanz beigemessen werden, da viele Kinder und Jugendliche einen Großteil ihres sozialen Lebens in virtuellen Netzwerken verbringen und bereits schulisch oder beruflich auch verbringen sollen. Nicht zuletzt stellt die Verfügbarkeit moderner Medien- und die Computertechnologie für viele Kinder und Jugendliche die Chance auf eine soziale Teilhabe dar.

Die Themen Schule, Freizeit, soziale Kontakte und vieles mehr fließen permanent on- und offline ineinander, so dass eine Trennung zwischen on- und offline kaum noch möglich ist. Kinder und Jugendliche sollten persönlich dabei begleitet und gezielt herangeführt werden, sich auch kritisch mit der Medienlandschaft auseinanderzusetzen und eine Balance zu medienfreien Aktivitäten zu finden.

Hier lohnt es sich, auf einige Chancen und Risiken von digitalen Medien zu schauen:

Beispiele aus der therapeutischen Praxis

Videos folgen...

Fachverband Medienabhängigkeit e.V.

Der Fachverband bietet zahlreiche Informationen (z.B. Diagnostik und Handreichungen, u.a. zum „Expertenworkshop internetbezogene Störungen“ EXIST) sowie Veranstaltungen bzw. Symposien zum Themenkomplex Medienabhängigkeit. Interesse an einer Mitgliedschaft? Mehr erfahren.

Peer-Education als Präventions-Idee thematisiert das Projekt „Net-Piloten“ von ins-netz.gehen.de. 

Lehrmaterial

Wird später gefüllt!